Autobiographie - Jedes Leben hat seine Geschichte(n) |
Wenn Menschen ihre Biographie schreiben, dann erzählen sie
damit die Geschichte ihres Lebens. Die so genannte Autobiographie ist die
klassische Variante. Mit ihr bleibt schildert man alles so, wie es wirklich
war.
Die Lebensgeschichte eines Menschen zu schreiben, ist eine
ganz besondere Aufgabe. Sie ist ein Unikat und damit einzigartig. So wie das
Leben selbst und auch der Mensch, der dabei im Mittelpunkt steht. Biografien
kann man auf verschiedene Arten verfassen, aber die Autobiographie ist die
eigentliche Basis, die klassische und traditionelle Variante der
Biografiearbeit. Wenn man so will, auch die Mutter aller Biografien. Wenn
Autoren damit beauftragt werden, die Lebensgeschichte einer bekannten
Persönlichkeit der Zeitgeschichte zu schildern, dann wählen sie meistens die
Form der Autobiographie. Anders als zum Beispiel die Memoiren oder
Lebenserinnerungen, hält sie sich streng an die Vorgaben und Richtlinien, die
für das Erstellen einer Biographie gelten. Das heißt, die Autobiographie
schildert die Ereignisse, die eine Person im Laufe ihres Lebens alle erlebt
hat, in rein chronologischer Form. Sie beginnt mit der Geburt und endet mit dem
Tod, oder – falls die Person noch lebt – an dem Tag, an dem man mit dem
Schreiben der Autobiographie beginnt.
Schreibt man Memoiren oder Lebenserinnerungen, dann haben
sowohl Erzähler und Autor (sofern es nicht ein und dieselbe Person ist) eine
Menge Freiheiten. Man darf sich Epochen aussuchen, über die man erzählen möchte.
Das kann man dann auch subjektiv tun, also einfach drauf los erzählen,
wie es einem gefällt. Bei der Autobiographie hingegen darf man das nicht.
Hier muss man sich streng an die Chronologie halten und der Reihenfolge nach
schildern. Subjektivität ist bei dieser klassischen Form ebenfalls fehl am
Platze. Der Autor einer Autobiographie muss darauf achten, dass er stets
neutral schreibt und ohne subjektive Einflüsse die Ereignisse aneinander reiht.
Natürlich muss man nicht alle Ereignisse gleich ausführlich behandeln. Schreibt
man die Autobiographie eines Politikers, dann wird man zum Beispiel den
Zeitraum, in dem dieser eine wichtiges Amt inne hatte, umfangreicher schildern,
als andere. Trotz allem gilt es, immer die Objektivität zu wahren. Persönliche
Dinge und gar Emotionen haben in der Autobiographie keinen Platz.
Ein Lebenslauf der ausführlichen Art
Wenn man so will, dann ist die Autobiographie nichts
anderes, als ein ausführlicher Lebenslauf einer Person. Mit dem Unterschied,
dass die einzelnen Ereignisse nicht stichpunktartig, sondern ausführlicher
geschildert werden. Wer eine Autobiographie schreibt, wählt am besten einen
sachlichen, nüchternen und neutralen Schreibstil. So wie das ein Journalist
macht, der einen Artikel verfasst. Ein erzählender Stil oder gar dynamische
Prosa, so wie sich das bei den Memoiren schickt, sind bei einer Autobiographie
nicht angebracht. Das gilt auch für kleine Anekdoten. Mögen diese bei Memoiren noch
das Salz in der Suppe sein, haben sie in einer klassischen Autobiographie
nichts verloren. Gibt es persönliche Dinge, die für die betreffende Person
wichtig waren, oder sie gar geprägt haben, dann schildert man diese ebenfalls
sachlich und neutral. Ganz anders als die Memoiren oder der biografische Roman,
ist die Autobiographie eher eine typische Journalistenarbeit und bedeutet:
Recherchieren, recherchieren und noch mal recherchieren.
Für welche Lebensgeschichten eignet sich denn die klassische
Variante der Biografiearbeit? Wenn man das Leben einer bekannten Persönlichkeit
nüchtern aufarbeiten will, dann ist die Autobiographie die richtige Form.
Möchte jemand seine Lebensgeschichte aus der eigenen Perspektive schildern,
vielleicht auch nur auf ein paar Stationen seines Lebens eingehen und hier und
da eine kleine emotionale Anekdote erzählen, dann zieht man besser die
Lebenserinnerungen, Memoiren oder den biographischen Roman der Autobiographie
vor.
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