Jeder hat ein eigenes Motiv, seine Lebensgeschichte zu erzählen |
Mittlerweile sind es nicht mehr nur die Prominenten und
öffentlich bekannte Personen, die ihre Autobiographie schreiben. Das tun auch
immer mehr Privatpersonen. Die Motive der Autoren sind sehr verschieden.
Was haben Daniela Katzenberger, Boris Becker und
Altbundeskanzler Helmut Schmidt gemeinsam? Sie und viele andere Prominente und
bekannte Persönlichkeiten auch kamen irgendwann auf die Idee, ihre
Autobiographie zu schreiben. Welches Motiv haben diese Promis? Zum einen gibt
es eine Menge Menschen, die sich für den Werdegang einer bekannten Person
interessieren. Wie diese ihre Jugend erlebt hat und warum und weshalb sie zu
der geworden ist, die man heute aus den Medien kennt. Das ist ein Grund. Ein
weitere ist sicher auch das lukrative Zusatzeinkommen für Prominente, die eine
Autobiographie schreiben und als Buch veröffentlichen. Bücher mit bekannten
Autorennamen verkaufen sich gut und sind ein beliebtes Sujet auf dem Buchmarkt.
Vor allem Biografien, die ja bekanntlich Lebensgeschichten erzählen. Politiker mögen
vielleicht noch ein anderes Motiv haben, um ihre Autobiographie zu schreiben:
Manche nutzen sie am Ende ihrer Amtszeit, um den Menschen ihre Beweggründe und
Standpunkte zu erklären.
Nun ist es aber keineswegs ein Privileg der Promis oder
bekannter Personen, eine Autobiographie zu schreiben. Jeder, dem im Laufe der
Jahre viel widerfahren ist, kann und sollte seine Lebensgeschichte in einem
Buch veröffentlichen. Auch wenn das vielleicht nicht die breite Öffentlichkeit
interessiert, sondern einen nur einen kleinen, überschaubaren Kreis. Privatpersonen
haben ihre Motive, um Autobiographie zu schreiben. Bei vielen ist es der Stolz
auf eine Lebensleistung. Manche Unternehmer haben zum Beispiel das Bedürfnis,
alles das, was sie erreicht haben, den Menschen mitzuteilen. In vielen Fällen
schreiben sie dann eine Firmenchronik. Eine Mischung aus privater und
geschäftlicher Autobiographie. Damit hat man auch ein wunderbares Geschenk für
die eigenen Nachkommen, Geschäftsfreunde, Kunden und all diejenigen, die sich
für einen interessieren. Die Autobiographie bietet den Platz, um seine
Lebensgeschichte zu erzählen und über alles zu schreiben, was man erlebt hat.
Traumatische Erlebnisse verarbeiten
Ein weit verbreitetes Motiv, die eigene Autobiographie zu
schreiben ist bei Privatpersonen das Verarbeiten der Vergangenheit. Wenn sie
ihre Lebensgeschichte planen, dann müssen sie zwangsläufig auch schlimme
Ereignisse noch einmal Revue passieren lassen und alles noch einmal durchleben.
Das ist in vielen Fällen so emotional, dass die Erzähler Mühe haben, ihre
Fassung zu bewahren. Schreiben hilft hier sehr, das Erlebte besser zu
verarbeiten. Wenn die Autobiographie dann schließlich fertig ist, sind
erleichtert und können traumatische Erlebnisse endlich hinter sich lassen.
Psychologen raten manchmal sogar dazu, dass Menschen, die Schlimmes erlebt
haben, ihre Autobiographie schreiben sollen, um sich ganz bewusst noch einmal
mit diesen Erlebnissen auseinanderzusetzen.
Eine Autobiographie kann man aber auch dann schreiben, wenn
man weder traumatische Erlebnisse zu verarbeiten hat, noch wenn man den Stolz
auf die eigene Leistung anderen mitteilen will. Leute, die eine ganz normale,
aber interessante und vielleicht ein bisschen turbulente Lebensgeschichte haben,
sollte eine Autobiographie schreiben. Jede Story ist einzigartig und jeder hat
auf seine Weise die Zeitgeschichte ein bisschen mit geprägt und beeinflusst. Wenn
auch nur ein bisschen und wenn auch nur in einem ganz kleinen Bereich. Be jedem
von uns gibt es Menschen im Umfeld, die sich freuen, wenn sie die Geschichte
unseres Lebens erfahren und lesen dürfen. Diese Menschen sind es, für die man
eine Autobiographie schreiben sollte.
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